Alzain Tareq aus dem Wüstenstaat Bahrain ist mit ihren zehn Jahren die Jüngste unter den Profischwimmern. Während ihre Altersgenossen mit Puppen und Autos spielen, kämpft Tareq um Medaillen, wie ein Profi. Die Schülerin geht am Freitag und Samstag über 50 Meter Schmetterling sowie 50 Meter Freistil an den Start.
Tausche Spielplatz gegen Profisport
Für die Teilnahme setzte sich das Mädchen gegen ihre ältere nationale Konkurrenz durch. Die Teilnahme in Kasan gilt als Voraussetzung für den Start bei Olympia in Rio 2016. Das heißt, dass das Kind mit elf Jahren bereits bei einer Olympiade an den Start gehen könnte.
„Angst habe ich vor nichts und niemandem“, sagte die Zehnjährige in einem Interview. Laut Angaben der WM-Homepage trainiert sie zweimal täglich an fünf Tagen die Woche. An Unterstützung von zu Hause mangle es Tareq nicht: Immerhin war bereits der Vater als Schwimmer tätig.
Druck aus dem Elternhaus?
Der Weltverband FINA hat im Gegensatz zu anderen Sportverbänden keine Altersgrenze für die Teilnahme an Wettkämpfen festgelegt. Das hat zur Folge, dass bei den diesjährigen Weltmeisterschaften mehrere Kinder unter den Startern sind.
Der Chefbundestrainer Henning Lambertz sieht die ganze Geschichte skeptisch: „Wie viel Freiwilligkeit dabei ist und wie viel Druck von Eltern oder Verwandten, das müsste man erst sehen. Ich glaube, eine Zehnjährige ist lieber auf dem Spielplatz statt bei einer WM.“
Der zwölfjährige Ahnt Khaung Htut aus Myanmar bekam die Gelegenheit, bei 100 Meter Brust sein Können unter Beweis zu stellen. Mit seinen 1:16,13 Minuten reichte es für ihn am Ende für Rang 74., die Zuschauer belohnten das junge Talent mit Jubel und Beifall.
stol/mu