Manama (APA/AFP) – Anlässlich des vierten Jahrestags des Volksaufstands in der Golfmonarchie Bahrain sind am Samstag hunderte Anhänger der schiitischen Opposition auf die Straße gegangen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Kundgebungen aufzulösen, wie Zeugen berichteten.
Zudem seien die Sicherheitsvorkehrungen in mehreren Ortschaften und entlang wichtiger Verkehrsadern verstärkt worden, um Protestaktionen in der Hauptstadt Manama zu verhindern. Trotzdem gab es Kundgebungen: „Nieder mit Hamad“, riefen die Demonstranten laut Augenzeugen mit Blick auf König Hamad bin Isa al-Khalifa. Einige versuchten Straßen mit brennenden Reifen, Steinen und Müllcontainern zu blockieren. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Zu den Protesten hatte die radikale Jugendgruppe der Oppositionsbewegung 14. Februar aufgerufen. Bahrains Sicherheitschef kündigte daraufhin ein entschiedenes Durchgreifen gegen jegliche Störungen an.
Der kleine Inselstaat wird seit Jahrhunderten von der sunnitischen Al-Khalifa-Dynastie beherrscht, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung schiitisch ist. Die Proteste 2011 waren von den Aufständen in Tunesien und Ägypten inspiriert, wurden aber nach mehreren Wochen schließlich mit Hilfe saudi-arabischer Truppen blutig niedergeschlagen. Die Opposition verlangt die Umwandlung des autoritär regierten Golfstaats in eine konstitutionelle Monarchie.