Manama/Riad/Teheran (APA/AFP) – Nach der Hinrichtung des regierungskritischen schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien haben sich schiitische Gläubige im sunnitisch regierten Golfstaat Bahrain gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Wie Augenzeugen am Sonntag berichteten, gab es in mehreren von Schiiten bewohnten Vierteln der Hauptstadt Manama Zusammenstöße.
Demnach setzte die Polizei Tränengas und Schrotmunition ein, während Demonstranten benzingefüllte Brandsätze warfen. Mehrere Menschen seien bei den Auseinandersetzungen verletzt worden, hieß es weiter.
Nimr war im Oktober 2014 zum Tode verurteilt und am Samstag zusammen mit 46 weiteren Menschen hingerichtet worden. Der schiitische Geistliche war ein entschiedener Gegner des erzkonservativen sunnitischen Königshauses in Riad. Während der Proteste im Zuge des Arabischen Frühlings im Jahr 2011 befürwortete er die Abspaltung der östlichen Regionen Katif und Al-Ihsaa, in denen die meisten der rund zwei Millionen Schiiten Saudi-Arabiens leben. Die Hinrichtung sorgte für massive Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. In Teheran griffen Demonstranten die saudi-arabische Botschaft an.