Motorsport Zwei Stunden trennen Stefan Mücke vom Weltmeister-Titel

Ein Motorschaden kostet den 32-jährigen Berliner den größten Erfolg seiner Karriere als Motorsportprofi: Beim WM-Finale auf der Grand-Prix-Strecke in Bahrain hielt den Pokal schon fast in den Händen.
01.12.13
Motorsport
Ein Motorschaden kostet den 32-jährigen Berliner den größten Erfolg seiner Karriere als Motorsportprofi: Beim WM-Finale auf der Grand-Prix-Strecke in Bahrain hielt den Pokal schon fast in den Händen.
Von
Matthias Brzezinski
Foto:
pa/dppi

Für den Berliner Stefan Mücke endete die Sportwagen-Weltmeisterschaft nicht mit dem erhofften Titelgewinn
Der ehemalige Leverkusener Fußballprofi Erik Meijer hat es perfekt auf den Punkt gebracht. “Nichts ist scheißer als Platz zwei”, sagte der gebürtige Niederländer im Verlauf der Phase, in der die Bayer-Kicker mit dem wenig erbaulichen Begriff “Vizekusen” leben mussten. Der Berliner Rennfahrer Stefan Mücke ist nach eigenem Bekunden weder glühender Leverkusen- noch Fußballfan, doch Meijers Spruch stimmt er seit diesem Wochenende vorbehaltlos zu. Den Pokal eines Sportwagen-Weltmeisters schon fast in den Händen, ereilte ihn in der Nacht zum Sonntag, acht Tage nach seinem 32. Geburtstag, beim WM-Finale auf der Grand-Prix-Strecke in Bahrain das heulende Elend.
“Das muss alles erst mal sacken. Hätte mir zu Saisonbeginn einer gesagt das wir mit Aston Martin WM-Rang zwei hinter Ferrari belegen, hätte ich das vielleicht richtig gut gefunden”, versuchte sich der Berliner mit der Niederlage anzufreunden. Gelungen ist es ihm aber nicht. “Wir haben in der Saison drei von acht Rennen gewonnen, waren einmal Zweite, einmal Dritte und einmal Vierte. Dass wir dann im entscheidenden Rennen, gut zwei Stunden vor Rennende ausfallen, macht dich erst einmal total sprachlos”, sagte Mücke, der damit auch für seinen britischen Fahrerkollegen Darren Turner sprach.
Ferrari triumphiert beim Finale in Bahrain
Mücke weiter: “Nach dem dritten Platz in der Bahrain-Qualifikation wussten wir, dass es schwer wird, die WM-Führung zu verteidigen, aber wir standen ja noch vor den beiden Ferrari. Und wir mussten in der Anfangsphase des Rennens sogar noch den ersten Boxenstopp vorziehen, weil sich ein Reifen auflöste. Da haben wir Zeit verloren. Damit mussten wir auch die Strategie über die sechs Rennstunden von sechs auf sieben Abschnitte verändern. Zumindest das war aber wegen der stetig abbauenden Reifen nicht unbedingt ein Nachteil.” Was folgte, war eine Aufholjagd bis auf Rang zwei, mehrere Runden mit einem ständig an Leistung verlierenden Motor – Stefans Vater Peter, DTM- und Formel-3-Teamchef, wagte vom heimischen Fernseher aus die Prognose “eine Zylinderbank könnte defekt sein” – und der bittere Ausfall. Da auch das zweite Auto von Aston Martin Racing in der GTE Pro Klasse eine Stunde später mit gleichen Symptomen stoppte, gingen die Titel in der Fahrer- (durch Ex-Formel-1-Pilot Gianmaria Bruni) und Konstrukteurs-WM an Ferrari.
“Wir wollten alles gewinnen und haben es im Finale doch noch verloren. Das ist sehr schade – auch für das gesamte Team”, haderte Mücke und schaute dann ein bisschen trotzig nach vorn. “2014 geht es weiter.” Dabei hofft der Berliner auf eine ähnlich spektakuläre Saison wie die nun beendete. “Es war echt alles dabei. Von den Siegen in Silverstone, Fuji und Shanghai bis zu meiner Fahrt mit zwei gebrochenen Rippen und einer angekratzten Lunge in Austin.” Die Verletzung, die Mücke in Texas zu schaffen machte, war ein Andenken an einen Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Barcelona. Nach einer Kollision mit einem Porsche war sein Auto gegen die Streckenbegrenzung geprallt.
Gewinne am Sonntag und verkaufe am Montag
“Die Rippen waren gebrochen. Ich war zwei Tage lang zur Beobachtung auf der Intensivstation, weil es ein kleines Loch in der Lunge gab, aus dem etwas Luft heraus geströmt war. Das Loch war schnell wieder dicht. Ich konnte dann wenigstens mit dem Auto von Barcelona zurück nach Hause gefahren werden. Fliegen war nicht erlaubt”, erzählte Mücke, dessen Brustkorb in Austin dann mit Tape stabilisiert wurde. Außerdem baute ihm Aston Martin einen speziellen Fahrersitz. Texas wurde zu allem Überfluss eine Nullnummer. Neben den acht Rennen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft absolvierte Mücke für die britische Edel-Automarke noch rund zwanzig weitere Auftritte. “Ich werden bei Aston Martin viel in Asien eingesetzt. Bei den Sportwagen-Herstellern läuft es ja im Prinzip nach dem Motto: Gewinne am Sonntag und verkaufe Autos am Montag”, erweiterte Mücke seine Saisonbilanz. Und in Asien gibt es reichlich potenzielle Kundschaft für Aston Martin.
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