Terrorismusvorwürfe Massenhinrichtung in Saudi-Arabien
Ein Teilnehmer der Proteste in Bahrain mit dem Bild des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr. (picture alliance /dpa /Ahmed Alfardan)
In Saudi-Arabien sind 47 Menschen hingerichtet worden, die wegen Terrorismus oder Anstiftung zur Gewalt verurteilt worden waren.
Unter ihnen ist auch der schiitische Geistliche Nimr al-Nimr. Er war wegen seiner Kritik an der Unterdrückung der religiösen Minderheit inhaftiert worden. Der Iran drohte Saudi-Arabien mit Konsequenzen und beschuldigte das Königshaus in Riad, seinerseits Terroristen und sunnitische Extremisten zu unterstützen. Auch Schiiten im Jemen und im Libanon verurteilten die Exekutionen. In Bahrain ging die Polizei mit Tränengas gegen Menschen vor, die gegen die Hinrichtung des Geistlichen protestierten.
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Strässer, äußerte über den Kurznachrichtendienst Twitter Entsetzen über die Hinrichtungen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Hinrichtung Nimrs verstärke bestehende Sorgen über zunehmende Spannungen in der Region. Grüne und Linkspartei forderten die Bundesregierung auf, ihre Zusammenarbeit mit dem saudischen Königshaus zu beenden. Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Nouripour und die Linken-Politikerin Dagdelen verglichen das Vorgehen des Königreiches mit den Praktiken der IS-Terrormiliz.